GL 5

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Diese Beispiele sind z.T. dem Brückenkurs Webapps der HS Zittau/Görlitz entnommen.

Inhaltsverzeichnis

Zählschleife

Das wiederholte Aufschreiben von Code ist sehr mühsam. Außerdem sind die so entstandenen Programme nicht sehr flexibel.

Eine übliche allgemeine Notation einer for-Schleife sieht z.B. wie folgt aus:

for( var i = startwert; i < obergrenze; i++) {
   ...
}

Anstelle von ... werden die Anweisungen eingesetzt, die wiederholt werden sollen.

Die Anweisung i++ ist eine Abkürzung für die Anweisung i=i+1.

Eine for-Schleife durchläuft mehrere Iterationen. In jeder Iteration werden alle Anweisungen zwischen den Klammern {...} ausgeführt.

Für das oben gezeigte Muster gilt:

  1. Vor der ersten Iteration erhält i den Wert startwert. Das ist die Anfangszuweisung.
  2. Nach der Iteration wird der Wert von i um 1 erhöht (i++). Das ist die Wiederholungszuweisung.
  3. Es wird geprüft, ob die Bedingung i<obergrenze erfüllt ist. Das ist die Wiederholungsbedingung.
  4. Wenn die Wiederholungsbedingung erfüllt ist, wird eine weitere Iteration durchgeführt.
  5. Die Schritte 2 bis 4 werden wiederholt, bis die Wiederholungsbedingung nicht mehr erfüllt ist. In diesem Fall werden keine weiteren Iterationen durchgeführt.

Beispiel:

Für die for-Schleife gibt es verschiedene Variationen:

  • anstelle von i andere Variablennamen einsetzen
  • für startwert und obergrenze beliebige Werte einsetzen.
  • Wiederholungszuweisung ändern; Beispiele:
    • i=i+2 bedeutet: i wird nach jeder Iteration um 2 erhöht.
    • i-- oder i=i-1 bedeutet: i wird nach jeder Iteration um 1 erniedrigt.
  • Wiederholungsbedingung ändern: statt i<5 z.B. i>5 schreiben


Beispiele

Anderer Startwert, andere Obergrenze (5, 10):


Andere Wiederholungszuweiung (i=i+5):


Andere Wiederholungsbedingung (i>=0)


Bedingungen

Oft sollen bestimmten Anweisungen nur ausgeführt werden, wenn eine bestimmte Bedingung erfüllt ist.

Aufbau von If-Anweisungen

if(<Bedingung>){
   ...
}

Zwischen die geschweiften Klammern werden ein oder mehrere Anweisungen geschrieben, die ausgeführt werden sollen, wenn die <Bedingung> wahr ist. Es handelt sich um den sogenannten If-Block.

Natürlich können auch mehrere Bedingungen nacheinander geschrieben werden:

if(<Bedingung1>){
   ...
}

if(<Bedingung2>){
   ...
}

Eine If-Anweisung kann auch einen Sonst-Block (oder Else-Block) besitzen:

if(<Bedingung>){
   ...
}else{
   ...
}

Zwischen die geschweiften Klammern des Else-Blocks werden ein oder mehrere Anweisungen geschrieben, die ausgeführt werden sollen, wenn die <Bedingung> false ergibt.


Beispiel

Das Programm gibt den Text "Es ist kalt." aus, wenn die Temperatur <= 15 ist. Ändern Sie den Wert der Variable "temperatur", um das Programm zu testen!

Aufbau von Bedingungen

Die <Bedingung> muss ein logischer Ausdruck sein, der wahr oder falsch (d.h. true oder false) ergibt.

Beispiele für logische Ausdrücke

Ändern Sie in den folgenden Beispielen die Werte der Variablen x und y, um die Programme zu testen!

x > y


x < y

Außerdem können die Operatoren >= (größer gleich) sowie <= (kleiner gleich) verwendet werden.


x>=a && x<=b (Test, ob x zwischen den Werten a und b liegt)


x == y (Test, ob x und y den gleichen Wert besitzen)


x != y (Test, ob x und y ungleiche Werte besitzen)


Aufgaben

Erstellen Sie eine If-Anweisung: Wenn der Wert von x > 0 ist, soll der Text "die Zahl ist positiv" ausgegeben werden. Ansonsten soll der Text "die Zahl ist negativ" ausgegeben werden.


Erstellen Sie eine If-Anweisung: Wenn das Alter größer gleich 18 ist, soll der Text "Die Person ist volljährig." ausgegeben werden. Ansonsten soll der Text "Die Person ist minderjährig" ausgegeben werden.


Formulieren Sie nacheinander folgende If-Anweisungen:

  • Wenn die Uhrzeit zwischen 0 und 6 liegt - Ausgabe: "Es ist Nacht."
  • Wenn die Uhrzeit zwischen 6 und 12 liegt - Ausgabe: "Es ist Vormittag."
  • Wenn die Uhrzeit zwischen 12 und 18 liegt - Ausgabe: "Es ist Nachmittag."
  • Wenn die Uhrzeit zwischen 18 und 24 liegt - Ausgabe: "Es ist Abend."
  • Wenn die Uhrzeit < 0 ist - Ausgabe "ungültige Uhrzeit"
  • Wenn die Uhrzeit > 24 ist - Ausgabe "ungültige Uhrzeit"


Bedingungen mit Und verknüpfen

Mit dem Operator && (Und) lassen sich beliebig viele Bedingungen verknüpfen.

Beispiel

Gegeben ist folgender Entscheidungsbaum bei der Risikoabschätzung für eine KFZ-Versicherung:

Kfz-risiko-baum.gif

  • Wenn das Geschlecht "weiblich" ist, besteht ein geringes Risiko.
  • Wenn das Geschlecht "männlich" und das Alter <= 35 ist, besteht ein geringes Risiko.
  • Wenn das Geschlecht "männlich" und das Alter > 35 und der Autotyp "Van" ist, besteht ein geringes Risiko.
  • Wenn das Geschlecht "männlich" und das Alter > 35 und der Autotyp "Coupe" ist, besteht ein hohes Risiko.

Es soll eine Funktion bewertung entwickelt werden, die in Abhängigkeit von den Parametern Geschlecht, Alter und Autotyp die Ausgabe "hohes Risiko" oder "geringes Risiko" erzeugt.


Aufgabe 1

Entwickeln Sie eine Funktion, die vorhersagt, ob ein Apfelbaum Früchte tragen wird.

Wenn er Früchte trägt, soll die Funktion "ja" ausgeben, ansonsten: "nein".

Die Vorhersage hängt von den Parametern Alter, Sorte und Boden ab und wird von diesem Entscheidungsbaum abgeleitet:

Baum.png


Aufgabe 2

Entwickeln Sie eine Funktion zur Kreditprüfung. Ob ein Kredit gewährt wird oder nicht, hängt vom Verschuldungsgrad und vom Einkommen ab. Die Entscheidung wird aus diesem Entscheidungsbaum abgeleitet:

Baum3.png

Die Funktion pruefe_kredit soll "Kreditzusage" ausgeben, wenn der Kredit bewilligt wird und "kein Kredit", wenn er nicht bewilligt wird. Verschuldungsgrad und Einkommen werden als Parameter übergeben. Der Verschuldungsgrad wird als gebrochene Zahl zwischen 0 und 1 repräsentiert (z.B. 0.4 für 40%)


Boolesche Variablen

Boolesche Variablen nehmen entweder den Wert true (wahr) oder false (falsch) an.

Damit können ebenfalls Bedingungen formuliert werden.

Beispiel

Die Variable volljaehrig nimmt den Wert true oder false an.

Wenn der Wert true ist, soll "Alkohol OK" ausgegeben werden, ansonsten: "Alkohol verboten".

Ändern Sie den Wert der Variable volljaehrig auf true!.

Hinweis

Die Schreibweise

if(volljaehrig){...}

ist equivalent zu der Schreibweise:

if(volljaehrig == true){...}


Beispiel 2

Die Variable volljaehrig nimmt den Wert true oder false an.

Wenn der Wert nicht true ist, soll "Alkohol verboten" ausgegeben werden, ansonsten: "Alkohol OK".

Ändern Sie den Wert der Variable volljaehrig auf true!.

Hinweis

Die Schreibweise

if(!volljaehrig){...}

ist equivalent zu der Schreibweise:

if(volljaehrig == false){...}


Beispiel 3

Es soll eine Funktion "pruefeAlkohol" entwickelt werden, die die boolesche Variable "volljaehrig" als Parameter besitzt:


Aufgabe 1

Eine Stadt ist eine Metropole, wenn sie eine Hauptstadt ist und mehr als 1000000 Einwohner besitzt.

Die Funktion "pruefeMetropole" besitzt die Parameter istHauptstadt und anzahlEinwohner. Der Parameter istHauptstadt ist eine boolesche Variable und nimmt die Werte true oder false an. Der Parameter anzahlEinwohner ist eine Zahl.

Vervollständigen Sie die Funktion, sodass der Text "Metropole" ausgegeben wird, wenn die Stadt eine Metropole ist, ansonsten: "keine Metropole".


Aufgabe 2

Eine Person darf Auto fahren, wenn Sie eine Fahrerlaubnis besitzt und alle Papiere dabei hat und nicht betrunken ist.

Die Funktion "pruefeAutofahrt" besitzt folgende Parameter:

  • fahrerlaubnis - eine boolesche Variable, die angibt, ob eine Fahrerlaubnis vorliegt (true) oder nicht (false)
  • papiere - eine boolesche Variable, die angibt, ob alle Papiere vorhanden sind (true) oder nicht (false)
  • betrunken - eine boolesche Variable, die angibt, ob die Person betrunken ist (true) oder nicht (false)

Vervollständigen Sie die Funktion, sodass der Text "Autofahrt OK" ausgegeben wird, wenn die oben genannten Bedingungen erfüllt sind, ansonsten "Autofahrt verboten".

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