Daniel R

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1. Enigma

Die Enigma ist die Chiffriermaschine, die das deutsche Militärs während des Zweiten Weltkrieges verwendet hatte, um seine Funksprüche zu verschlüsseln.

Wer erfand die Enigma und wozu das?

Der Niederländer Hugo A. Koch ließ seine "Geheimschreibmaschine" 1919 patentieren. Diese Maschine erhielt dann den Namen "

Enigma "das heißt auf griechisch "Geheimnis

Denn Koch wollte diese verkaufen und brauchte einen geheimnisvoll klingenden Namen für seine Maschine. Der Erfolg blieb aus. Keiner wollte die Enigma trotz intensiver Werbung und einer Empfehlung des Instituts für Kriminologie in Wien kaufen.

Der Erfolg begann erst, nachdem die deutsche Marine 1926 nach genauen Prüfungen eine große Anzahl der Maschinen kaufte. 1928 kaufte die Armee und dann schließlich auch die Luftwaffe die Enigma.

Wie funktioniert die Enigma?

Die Enigma sah fast wie eine Schreibmaschine aus. Sie hatte auch ungefähr die Größe einer Schreibmaschine und wog 20 bis 30 Kilo. Wie man auf dem unteren Bild sehen kann, besteht die Enigma aus 4 Hauptbestandteilen:

Tastatur

Die Tastatur ist genau so wie die einer Schreibmaschine oder eine Computer- Tastatur. Hier wird die geheime Nachricht eingegeben.

Lampenfeld

Das Lampenfeld sieht fast so aus wie die Tastatur. Alle Buchstaben des Alphabets sind darauf angeordnet und neben jedem Buchstaben ist ein kleines Lämpchen. Wenn ein Buchstabe zum Verschlüsseln in die Enigma eingegeben wird, dann leuchtet der verschlüsselte Buchstabe im Lampenfeld auf.


Rotorenfeld

Die Enigma gehört zu den Rotormaschinen. Die Rotoren sind elektrisch isolierte Scheiben, die an jeder Seite eine bestimmte Anzahl von Schleifkontakten haben. Jeder Kontakt auf der einen Seite der Scheibe war mit einem Kontakt auf der anderen Seite der Scheibe verbunden.

Auf dem Bild oben kann man sehen, wie diese Rotoren ungefähr aufgebaut sind. Wenn man bei dieser Rotoreneinstellung "A" in die Enigma eingibt, erhält man "B". Je mehr Rotoren verwendet werden, desto sicherer wird die Verschlüsselung. Zunächst besaß die Enigma 3 Rotoren.

Die Eingabe der Buchstaben erfolgte über eine Tastatur. Die Tasten waren mit den Schleifkontakten verbunden und die Ausgabe erfolgte über Glühlämpchen. Wenn man "D" eingab, leuchtet auf einer Anzeige zum Beispiel der Buchstabe "A" auf.

Die Anzahl der möglichen Rotoreinstellungen war 17.576. Ein kleiner Umbau der Enigma, kurze Zeit nachdem sie erhältlich war, ergab, dass die Buchstaben niemals auf sich selbst abgebildet werden konnten. Ein "A" ergab nach der Verschlüsselung nie ein "A" im Geheimtext. Dies wurde mit Hilfe eines Reflektors geschafft. Der Reflektor war ein weiterer Rotor, der nur auf einer Seite Kontakte hatte. Der Strom wird, nach dem er durch die Rotoren gelaufen ist, wieder durch die Rotoren geleitet und bringt dann erst die Lampe zum Leuchten.

In diesem vereinfachten Beispiel wird dann das A auf B, das B auf A, das C auf F, das D auf E, das E auf D und das F auf C abgebildet.


Die echten Enigma-Rotoren sehen so aus:

Später wurde die Enigma noch weiter verändert. Es kamen immer neue Rotoren dazu. Am Ende des 2. Weltkrieges waren es ungefähr 10 Rotoren. Aus diesen 10 verschiedenen Rotoren mussten dann mit einem Codebuch die richtigen ausgewählt werden.

Steckfeld

Dies kann man sich als zusätzliches Feld vorstellen. Es wurde benutzt, um vor und nach der Benutzung der Enigma Buchstabenpaare zu

vertauschen. Dafür wurden zwei Buchstaben auf dem Steckfeld miteinander verbunden. Die nicht gesteckten Buchstaben werden ganz normal durch die Rotoren verändert.

Wenn jetzt zum Beispiel die Buchstaben F und L über ein Kabel verbunden wurden und der Buchstabe F eingegeben wurde, durchlief nicht das F die Rotoren, sondern es wurde das L dadurch geschickt.

Das Steckfeld hat in Großen und Ganzen die Aufgabe, die Enigma noch sicherer zu machen. Wenn die Gegner vielleicht herausfinden, wie die Enigma funktioniert, kann man Ihnen das Dechiffrieren noch erschweren, in dem man viele Steckverbindungen setzt.

Auf der nächsten Seite kannst du lesen, wie die Engländer die deutsche Enigma geknackt haben und warum eigentlich der Computer schon im 2. Weltkrieg in Mode kam.



Quelle: http://www.blinde-kuh.de/geheim/enigma.html

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