Das Vigenère-Verfahren
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Polyalphabetische Verschlüsselung
Um Häufigkeitsanalysen eines verschlüsselten Textes unbrauchbar zu machen, greifen wir eine einfache und zugleich geniale Idee des französischen Diplomaten und Kryptographen Blaise de Vigenère (* 15. April 1523; † 1596) auf.
Statt eines einzelnen "Geheimalphabets" benutzen wir mehrere, die durch ein Schlüsselwort repräsentiert werden.
Jedes Zeichen des Klartextes wird nun mit einem Alphabet verschlüsselt, das jeweils einem Buchstaben des Schlüsselwortes entspricht. Das Schlüsselwort verwenden wir dabei zyklisch bis zum Ende des zu übertragenden Textes:
Wir gehen also von der monoalphabetischen zur polyalphabetischen Verschlüsselung über.
Die Vigenère-Verschlüsselung hielt man lange Zeit für absolut sicher. Erst um 1850, fast 300 Jahre nach Vigenère, konnte der englische Mathematiker Charles Babbage (* 26. Dezember 1791; † 18. Oktober 1871) die Vigenère-Chiffrierungen systematisch entziffern.
Implementation
Wir übernehmen das zulässige Alphabet, bestehend aus Großbuchstaben, Kleinbuchstaben und Ziffern, aus dem Cäsar-Verfahren. Auch die Vereinbarung, Sonderzeichen unberücksichtigt zu lassen, wollen wir beibehalten. Beim Codieren müssen wir nun dafür sorgen, dass das Schlüsselwort zyklisch "abgearbeitet" wird.
Quelltext überprüfen:
Wir legen ein gültiges Schlüsselwort fest:
Quelltext überprüfen:
Wir verschlüsseln nun einen einfachen Text:
Nun muss dieser Text mit dem gleichen Schlüsselwort entschlüsselt werden können:
Abschließend experimentieren wir mit einem modifizierten Schlüsselwort:
Zusammmenfassung
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Das Vigenère-Verfahren ist ein symmetrisches polyalphabetisches Verschlüsselungsverfahren, d.h. ähnlich dem Cäsar-Verfahren wird nun ein Text mit dem gleichen Schlüsselwort entschlüsselt, mit dem er zuvor verschlüsselt wurde.
Schlüsselwörter müssen auch in diesem Verfahren auf sehr sicheren Kanälen ausgetauscht werden. - Ähnliche Schlüsselwörter gleicher Länge führen auch zu ähnlichen Ergebnissen beim Ver- bzw. Entschlüsseln.
- Die Sicherheit des Verfahrens ist um so größer, je länger das Schlüsselwort ist.
- Wenn die Länge des Schlüsselwortes bekannt ist, kann der Text mit Häufigkeitsanalysen aller Zeichen entschlüsselt werden, die untereinander den Abstand dieser Länge haben. Mit geschickten "Periodizitätsuntersuchungen" können also Vigenère-verschlüsselte Texte "geknackt" werden.
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