BuK-Übung05 G2

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Inhaltsverzeichnis

Prozedur stoppt-collatz-bis?

Aufgabe

Schreiben Sie eine Scheme-Prozedur stoppt-collatz-bis?, die eine Zahl n als Eingabe erwartet und feststellt, ob die endlichen Collatzfolgen für existieren.


Lösung

Die Collatz-Folge, auch (3n+1)-Problem oder Ulam-Funktion genannt, ist so definiert:

Die Vermutung ist, das die Folge, für eine beliebige Zahl immer auf endet. Diese Vermutung konnte bisher noch nicht mathematisch bewiesen werden.

Wir können auch eine Prozedur angeben, welche die Folge berechnet:

Dazu der Aufruf:

Das Problem besteht darin, dass nicht festgestellt werden kann, ob die Folge auch für alle wirklich auf endet. Das folgende Diagramm soll die Unregelmäßigkeit der Folge weiter verdeutlichen, indem die Anzahl der Glieder welche benötigt werden um bis zur zu kommen benötigt werden dargestellt sind.

Simaklem CollatzDiagr3.png


Man könnte beweisen, das die Folge immer stoppt. Diese Prozedur sieht so aus:

Dieses Problem führt uns direkt zu dem Halteproblem: Es kann nicht festgestellt werden, ob diese/eine Prozedur stoppt.

Beweis

Aufgabe

Beweisen Sie, dass nicht berechenbar ist, d.h. eine Prozedur totalmacher für , die eine partielle zahlentheoretische Funktion nimmt, gibt es nicht.

Lösung

Die Prozedur totalmacher soll prüfen ob eine Funktion total ist. Daher sollen "nicht anhatende Programme" auf ein Element "a" aus dem Wertebereich abgebildet werden. Die Funktion wird so definiert:

Satz

ist nicht berechenbar.

Beweis

Zuerst wird angenommen, dass berechnenbar ist.

Das Prädikat ist berechenbar.

Dann gibt es eine Prozedur hält_f_für_n?, welche das Prädikat berechnet.

Dies stellt ein Widerspruch zum Halteproblem dar, und daraus kann man schließen, das solch eine berechenbare Funktion nicht existiert.

Turingmaschine (TM) und RADOsche Funktion

Aufgabe

Machen Sie sich mit dem in AtoCC eingebauten TM-Modell vertraut. Tragen Sie einige TM zusammen, die das Busy-Beaver-Problem für kleinere lösen. Verwenden Sie AtoCC, um diese zu simulieren.

Lösung

Fleißige Biber (engl. Busy Beaver) sind Turingmaschinen, die möglichst viele Einsen auf das Band schreiben, ohne in eine Endlosschleife zu geraten (d. h. die nach einer endlichen Anzahl Rechenschritte halten). Die RADO-Funktion gibt die maximale Anzahl der Einsen an, die ein fleißiger Biber mit einer gegebenen Anzahl von Zuständen schreiben kann.

Formal kann eine Turingmaschine als 7-Tupel dargestellt werden:

  • ist die endliche Zustandsmenge
  • ist das Eingabealphabet
  • ist das endliche Bandalphabet und es gilt
  • ist die (partielle) Überführungsfunktion
  • ist der Anfangszustand
  • ist das Bandvorbelegungszeichen
  • ist der akzeptierende Zustand

In AtoCC kann die Definition einer Turingmaschine direkt umgesetzt werden und anschaulich dargestellt werden. Für einen Übergang zwischen 2 Zuständen müssen folgende Dinge angegeben werden:

  • Start- und Endzustand
  • gelesenes Zeichen
  • geschriebenes Zeichen
  • Bewegung des Lesekopfes (Links, Keine(None) , Rechts)

Ein Übergang wird anhand eines Pfeiles dargestellt. Folgend ein Beispiel für einen Busy Beaver mit 2 Zusänden.

Simaklem Tm bb 2z.png

Und einer für 3 Zustände:

Busy Beaver mit 3 Zuständen

Dieser Busy Beaver erzeugt folgende Konfiguration-Sequenz und es entstehen 6 Einsen auf dem Band.

Simaklem Tm bb 3z configuration.png

Beweis

Aufgabe

Zeigen Sie, dass die Vereinigungsmenge zweier aufzählbarer Mengen und wiederum eine aufzählbare Menge ist.

Lösung

Wenn die Mengen und aufzählbar sind, so gibt es zwei Funktionen und , die diese Mengen aufzählen.
Zu Zeigen: Es existiert eine Funktion , die die Vereinigungsmenge aufzählt.
Mit Hilfe der Funktionen und können zwar die Mengen aufgezählt werden, jedoch muss sichergestellt sein, dass alle natürlichen Zahlen für jeweils und verwendet werden. Dazu findet eine Aufteilung der natürlichen Zahlen statt. Die Geraden werden für die Funktion und die Ungeraden für die Funktion benutzt. Diese Aufteilung verlangt aber auch, dass das Funktionsargument der Funktionen und wieder auf alle natürlichen Zahlen abgebildet wird.
Die folgende Funktion zählt die Vereinigungsmenge auf.

In Scheme kann die Vereinigungmenge sehr elegant folgendermaßen aufgezählt werden:

Diese Prozedur arbeitet wie ein Reißverschluss. Es werden "automatisch" abwechseln Elemente aus den beiden Mengen in den Ergebnis-Stream übernommen. Dazu wird das erste Element des ersten Streams (stm1) verwendet und an dieses mit einem rekursiven Aufruf der Rest-Stream angehängt. Beim rekursiven Aufruf werden nun aber die Parameter stm1 und stm2 vertauscht.

Zur Veranschaulichung erzeugen wir uns die Menge der natürlichen Zahlen und die Menge der Quadratzahlen.

Die Aufzählfunktion für die Vereinigungsmenge sieht nun folgendermaßen aus:

Nutzt man diese Aufzählfunktion nun, um einen Stream für die Vereinigungsmenge zu erzeugen, so kann man an der Ausgabe gut erkennen, dass abwechseln Elemente der Ausgangsmengen erzeugt werden.

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