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Visual Effects

Visual Effects (VFX) werden in der Filmbranche benutzt, um Bildmaterial digital aufzubessern. Das geschieht meistens nach dem abgeschlossenen Dreh. VFX werden eingesetzt, wenn mechanische oder chemische Effekte zu gefährlich oder einfach nicht möglich sind. Sie sind also nicht mit den Special Effects (SFX) zu verwechseln, die nicht digital, sondern mechanisch erzeugt werden.

Teilbereiche

Tracking
Darunter versteht man die Erzeugung einer digitalen Kamera, wenn man Objekte in eine, sich bewegende Szene einfügen möchte. Das "Tracking" erfolgt natürlich dreidimensional, sodass neben den Seitenbewegungen und Höhenbewegungen auch die Bewegung in die Tiefe festgehalten wird. Durch das Scannen der Verschiebung der unterschiedlichen Körper zueinander, kann die Position im Raum errechnet werden. Je nach Blickwinkel auf diese Objekte wird dann die Kameraposition ausgerechnet und für jedes Bild (Frame) wiederholt, sodass letzten Endes eine Kamerabewegung entsteht.


Computer-Aided Geometric Design (Geometrische Modellierung)
Wie man dem Namen schon entnehmen kann, geht es hierbei um das Kreieren von 3D-Models. Natürlich ist es auch möglich 2D-Flächen zu erschaffen. Um besagte Objekte zu erschaffen, greift man auf polygonale Modelle zurück. Man beginnt meistens damit, das Objekt durch Polygonisierungsalgorithmen so nah wie möglich an das zu erschaffende Objekt anzunähern. Man kann sich das als großes Gitternetz vorstellen, wobei es auch hier mehrere Darstellungsformen gibt. Die zwei bekanntesten sind der cutting cube Algorithmus von M.Schmidt und der Verfolgungsalgorithmus von E. Hartmann. Danach kann man aus dem "Mesh" mit unterschiedlichen Werkzeugen Details herausheben. Wenn das Objekt sich bewegen soll, wird anschließend ein digitales Skelett eingefügt. Diesen Prozess nennt man Rigging. Durch Texturing kann dem Objekt dann der passende "Anstrich" verliehen werden. Es wird mit Texturmaps, welche die Farbe oder die Oberflächeneigenschaften verändern, versehen. Im letzten Schritt wird das Objekt gerendert, d.h. in ein zweidimensionales Bild umgewandelt.

Max Martin 506 tid gollum 001.jpg


Keying
Das ist wohl eine der bekanntesten Techniken, die unter die Rubrik der Visual Effects fällt. Es ist das Freistellen einzelner Objekten vom Hintergrund. Die Begriffe Green- oder Bluescreen, die wahrscheinlich die meisten schon einmal gehört haben, sind äußerst wichtig für diesen Bereich. Durch Chroma Keying kann in der Nachbearbeitung dann beispielsweise genau dieser Grün- oder Blauton aus dem Bildmaterial entfernt werden. Danach ist es möglich einen beliebigen Hintergrund einzusetzen. Diese neuen Hintergründe werden als Matte Paintings bezeichnet. Heutzutage werden diese digital erstellt aber in älteren Filmen stößt man in einigen Fällen noch auf gemalte Matte Paintings (zum Beispiel der Planet Bespin in Star Wars V: Das Imperium schlägt zurück).

Max Martin Movie with green screen.gif


Compositing
Unter diesem Begriff versteht man die Zusammenführung von getrennten Elementen. Es ist der letzte Schritt bevor das Bildmaterial in einem Stück vorliegt.
Beispiel: Es werden 3D-Models in normales Footage importiert. Diese werden mit der digitalen Kamerabewegung (Matchmoving) gekoppelt, sodass der Eindruck entsteht, als wären diese Objekte wirklich dort gewesen. Danach folgt üblicherweise noch die Color Correction und das Color Grading, um dem Bildmaterial seinen Kinolook zu geben.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • nicht auf Drehorte unseres Planeten beschränkt - jede Landschaft (ob fantastisch oder nicht) kann gestaltet werden --> unglaubliche Freiheit für den Regisseur (Bsp.: Star Wars, Herr der Ringe / Hobbit)
  • nicht unbedingt auf Schauspieler angewiesen --> Charaktere können inzwischen auch komplett digital erzeugt werden (Bsp.: Hobbit - Azog / Smaug / 3 Trolle, Herr der Ringe - Gollum) oder nur teilweise vom ursprünglichen Schauspieler abgewandelt werden (Bsp.: Ex_Machina - Ava)
  • ungefährlich --> niemand muss sich in Gefahr begeben, da alles visuell erzeugt werden kann (Bsp.: Star Wars, Hobbit, alle Action-Filme)

    Nachteile
  • teuer --> bei den meisten Hollywood-Produktionen ca. 1/3 - 1/2 des Budgets (Bsp.: Die fantastische Welt von Oz - 215 Mio. USD Budget - 90 Mio. USD VFX, Alice im Wunderland - 200 Mio. USD Budget - 72 Mio. USD VFX)
  • wirkt in einigen Fällen nicht realistisch --> mechanische Effekte wesentlich besser (Bsp.: Mad Max: Fury Road - Paradebeispiel für tolle SFX --> VFX nicht unbedingt notwendig)
  • erzeugt Illusion, dass gute Dreharbeiten nicht unbedingt notwendig sind - bekanntes Sprichwort "fix it in post", was so viel heißt wie: behebe es (den Fehler) in der Nachbearbeitung --> führt zu teureren und oftmals auch schlechter aussehenden Filmen

    Quellen

    Q1[1]
    Q2[2]
    Q3[3]
    Q4[4]
    Q5[5]

  • Persönliche Werkzeuge